02.03. – 05.03.2016
Ich wollte unbedingt nach Takaka, so dass ich dafür auch bereit war etwas tiefer in die Tasche zu greifen und mir den Luxus eines Einzelzimmers zu gönnen, da alle Hostels schon ausgebucht waren. Es ist so schön ein Einzelzimmer mit einem 160 cm breiten Bett und endlich wieder richtige Handtücher zu haben, man lernt auf einer Reise als Backpacker erst mal solche einfachen Dinge richtig zu schätzen….vor allem die Frottehandtücher, da ich nur Reisehandtücher dabei habe 😄
Ich bin der einzige Gast, neben einer deutschen Austauschschülerin, die bei der Gastfamilie war. Sandy und Mike, die Gastgeber, sind so herzlich und haben mir sofort alle möglichen Tipps gegeben um die Umgebung zu erkunden. Allerdings, so meinen sie, brauche ich dafür ein Auto, Mike könnte mich zwar zu einem Strand in den nächsten Ort bringen, aber das wärs dann auch schon, da beide arbeiten müssen. Also mache ich daraufhin auf die Suche nach einem Mietwagen, was sich als ziemlich kompliziert herausstellt, da Takaka ein winziges Örtchen ist, das gerade mal 3 Strassen hat. Aber ich habe Glück und bekomme am Flughafen ein Auto, dass eigentlich nicht zu Verfügung stand, da es noch nicht geputzt ist (was für ein Quatsch!!). Deshalb kann ich das Auto sogar länger als 24h fahren, obwohl ich nur für einen Tag zahlen muss…das nenne ich mal wirklich super zuvorkommend! Ich werde sogar abgeholt und zum 5km entfernten Flughafen gebracht, wo ich dann den Papierkram erledigen muss. Als alles geklärt ist, fahre ich erstmal zu meiner Gastfamilie zurück. Der Linksverkehr macht mir dabei absolut keine Probleme, nur mit der Automatikschaltung habe ich es nicht so ganz raus, da ich immer mit meinem linken Fuss kuppeln will und dabei auf die Bremse steige, was ziemlich dämlich ist, wenn hinter einem Autos fahren 😄 Aber zum Glück ist nichts passiert und ich habe mich schnell daran gewöhnt. Bei der Gastfamilie angekommen, packe ich kurz meinen Rucksack und mache mich dann auf zur Wainui Bay, wo es ein schönes Café auf einem Berg geben soll. Die Strasse dorthin ist nicht mehr als ein Schotterweg und zwei Autos passen kaum an einander vorbei, aber es lohnt sich!
Vom Café hat man eine mega Aussicht über das Tal und es ist ganz friedvoll dort.
Nachdem ich etwas getrunken habe, fahre ich zu den Wainui Falls. Um dorthin zu kommen, muss ich ein Stück durch den Abel Tasman National Park laufen und bin ganz begeistert von der Natur hier. Es sieht aus wie in einem Tropenhaus, nur dass das hier einfach so wild wächst.
Ich setzte mich nach einer Weile auf eine Bank. Auf einmal merke ich, dass auf meinem Rucksack ein merkwürdiges Tierchen ist…es ist vielleicht 5mm gross, rosa-weiß, hat einen Kopf wie eine Kröte, sechs Beine umd einen Puschelschwanz, der aussieht wie das Fell von einem alten Stofftier. Kein Witz!! Leider sieht man das auf dem Bild nicht so wirklich, aber ich habe so ein Ding noch niemals gesehen, das sah aus wie eine Experiment von einem berrückten Wissenschaftler, der alle mögliche DNA zusammen gemixt hat. Unheimlich!!! Ich bin dann nach genauerer Betrachtung (und Foto machen) wie vom Blitz getroffen aufgesprungen, hab das Mutanten-Ding weggepustet und bin weg gerannt 😄
Auf dem weiteren Weg zum Wasserfall habe ich zum Glück keine Monster mehr gesehen, allerdings waren am Wasserfall ein Pärchen, dass aussah wie Tarzan und Jane…beide hatten nur ihren Lendenschurz an und Dreadlocks, lustig! Es laufen generell sehr lustige Menschen in Takaka rum, da es eine alternative Künstlerstadt ist…zum Beispiel habe ich einen älteren Herren gesehen, der aussah wie Gandalf von Herr der Ringe, nicht nur, dass er einen langen weißen Bart und Haare hatte, sondern er trug auch eine Kutte UND einen Holzstab! Ich glaube ich habe den armen ziemlich dämlich mit offenem Mund angestarrt. Naja, der Wasserfall war aufjeden Fall schön.
Am nächsten Tag fahre ich zu der klarsten Quelle der Welt, so wird es zumindest behauptet, aber es ist wirklich abgefahren hier, man kann 6m tief auf den Grund der Quelle schauen und alles ist türkis! Auch diese Quelle ist heilig in der Maori Kultur, es stehen sogar Schilder dort, auf denen es heißt, dass man das Wasser weder trinken noch berühren darf. Trotzdem ist da natürlich so eine doofe, die fröhlich im Wasser mit den Händen rumplätschert (also nicht ich, jemand anderes)!
Nach der Quelle fahre ich über den Takaka Hill zum Split Apple Rock. Also ich finde es sieht eher wie ein gespaltenes menschliches Herz aus, als wie ein Apfel, aber das ist wohl Ansichtssache.
Auf dem Rückweg über den Takaka Hill wird mir so schlecht beim fahren, da die Straße sich eine Stunde lang serpentinenartig am Berg hoch und wieder runter schlängelt, und das obwohl ich selbst fahre! Aber als ich dann endlich am Fuss des Berges ankomme und wieder eine mehr oder weniger gerade Straße vor mir habe, kann ich aufs Gas drücken. Nach einer weiteren Stunde komme ich am Farewell Spit an, einer Landzunge mit Leuchtturm, super schön, vor allem der Weg dorthin.
aber mega windig…ich fliege fast davon. Trotzdem setzte ich mich auf die Wiese und habe mein verspäteten Lunch, ich bin wirklich froh, dass mein Brötchen nicht davon fliegt.
Da ich das Auto abends wieder zurück geben muss, habe ich dort nicht all zu viel Zeit und mache mich nachdem ich gegessen habe wieder auf die Socken. Am Flughafen angekommen, ist die Pilotin, die dort arbeitet so nett und fährt mich zurück zu meiner Gastfamilie, wo ich dann glücklich noch einmal in das Riesenbett falle und mich auch nochmal mit den wunderschönen Frotteehandtücher abtrocknen darf…toll! ❤️